Heute veröffentlicht Golem einen Artikel der diese Frage verneint.
Die Berliner Datenschutzbeauftragte kommt dabei zur Auffassung die rechtskonforme Nutzung von MS Teams, Zoom, Skype, Cisco WebEx (je nach Dienstleister), … ist aktuell nicht möglich.
Angesichts der zunehmenden Nutzung von MS Teams an baden-württembergischen Schulen, und den nicht enden wollenden Gerüchten zum geplanten Kern der nächsten Bildungsplattform, hat mich die Begründung im Fall von MS Teams besonders interessiert. Die Berliner haben sich hier gezielt mit Microsofts „Data Protection Addendum (DPA)“ beschäftigt, und das liest sich insgesamt vernichtend! Unter anderem finden sich dort Passagen wie:
Zudem wurde eine neue Abweichung von den Mindestanforderungen des Art. 28 Abs. 3 lit. a DS-GVO eingefügt, indem die Pflicht zur Benachrichtigung des Kunden, wenn Microsoft zur weisungswidrigen Datenverarbeitung verpflichtet ist, nicht nur aufgrund des für die Verarbeitungspflicht maßgeblichen Rechts, sondern aufgrund jeden Rechts (Wortlaut „die Gesetzgebung“) ausgeschlossen wird.
Auf gut Deutsch, so wie ich das verstehe: Wenn Microsoft entgegen geltendem Recht die Daten weisungswidrig verarbeitet, z.B. irgendeinem Dritten den Zugang dazu ermöglicht, wird die Benachrichtigung des Kunden ausgeschlossen!
Noch Fragen? Und trotzdem nutzen das Schulen, Behörden im Bildungsbereich, … und sind sich dabei keiner Schuld bewusst. Es wird an einigen Schulen sogar subtiler Druck / Zwang auf die Bediensteten die hier Vorbehalte haben, z.B. MS Teams nicht nutzen wollen, ausgeübt. Wo sind unsere Gewerkschaften, die Lehrer- / Eltern- / Schülerverbände, die Personalvertretungen, …, nicht zuletzt unsere Datenschutzbeauftragten?
Die Dokumentation dieses Kurztests ist übrigens die passende Antwort auf einen Linkedin-Artikel der aus der Feder des National Technology Officers at Microsoft Deutschland GmbH stammt. Er beklagt dort gleich eingangs die fehlende Auseinandersetzung der Kritiker mit dem eigentlich relevanten „Data Protection Addendum (DPA)“. Nun … diesen Wunsch kam offenbar die Berliner Datenschützerin nach!