wie an anderer Stelle bereits angesprochen, halte ich es zwar für immens wichtig, Datenschutzaspekte als zentral wichtiges Element einer „gut digitalisiserten“ Schule zu beachten, allerdings glaube ich dass das letztlich auch die Gefahr des „Papiertigerdatenschutzes“ birgt:
Immer mehr Anbieter liefern das Paperwork mit ihren Diensten mit, in dem geschrieben steht, dass sie nix böses tun - die Daten der Schüler haben wir dann aber trotzdem aus der Hand gegeben.
Umgekehrt werden kleine Dienstleister oder gar Selbsthoster ausgeschlossen, die zwar pragmatischen Datenschutz praktizieren, keine Daten weitergeben, niemand tracken, aber nicht die Kapazitäten für ADV, Verfahrensverzeichnisse und Co. haben.
z.B. bin ich überzeugt davon, dass es MS gelingen wird, formal die Datenschutzregelungen so zu erfüllen, dass der BfDI das abnickt, das ist IMHO keine Frage des „Ob“, sondern des „Wann“. Dann machen wir aber trotzdem alle SuS zu Kunden eines Großkonzerns, die Daten sind dort (und werden benutzt, egal was auf dem Zettel steht), die Medienkompetenz schrumpft zum „kommunikativen Usability-Fest“.
Ausserdem reduzieren viele KuK das MS 365 Problem durch die Überbetonung auf den Datenschutz nur darauf, die werden alle in dem Moment wo da einer zuckt herbeigerannt kommen und sagen „jetzt, endlich gehts, los, lasst es uns machen!“. Genau so geschehen nach dem Schreiben des Ministerialdirektors zu Beginn der Corona-Auszeit am Seminar in Tü.
Es heißt ja auch digital souveräne Schule und zu Souveränität gehört nicht nur die Möglichkeit den Datenschutz für den Moment einzuhalten, sondern auch beispielsweise:
Es in der Hand haben, dass der Datenschutz auch zukünftig eingehalten wird
Nicht durch Dateiformate an einen gewissen Dienst gebunden zu sein
Die Freiheit zu haben den Dienstleister ohne allzu hohe Kosten zu wechseln
Die IT-Dienstleistungen nach den eigenen Wünschen und Vorstellungen zu gestalten
und viele mehr…
Somit halte ich ebenfalls eine ausschließliche Fokussierung auf den Datenschutz für verkürzt und denke, dass sie auch unsere Position gegenüber Entscheiderinnen schwächt.
Was dabei aus meinen Augen aber auf alle Fälle auch mit in die Betrachtung einer DSS (Digital Souveräne Schule) gehört, sind die Ausbildungsziele die sich die Bildungseinrichtung setzt. Zusätzlich zu den Vorgaben von staatlicher Seite.
In diesem Fall eben die Unterrichtung und Vermittlung von Basics für die SuS einschließlich der KuK.
das ist natürlich vollkommen richtig - entsprechend habe ich nun auch noch eine Kategorie „Unterricht und Didaktik“ angelegt, in der man sich über Ideen und Umsetzungsmöglichkeiten austauschen kann, die eben über die technisch/admininistrativen Dinge hinausgeht.
Mir ist auf die Schnelle nämlich auch kein Austauschforum zum Informatikunterricht eingefallen - weißt du da noch was, Michael? CC:@sedding